Auf einen Kaffee mit Gott

Vertrauen in Gottes Wege: Warum unsere Gebete manchmal unerhört bleiben

Jörg Martin Donath und Sonicka Season 7 Episode 58

Warum scheint es manchmal, als ob unsere Gebete unerhört bleiben? Wir stellen uns dieser herausfordernden Frage und tauchen  in Jesaja 55, Verse 8 bis 9 ein. Gottes Gedanken und Wege sind oft ein Rätsel für uns – sie übersteigen unser Verständnis bei weitem. Um diese komplexe Wahrheit zu verdeutlichen, erzähle ich eine persönliche Geschichte über unsere Hündin Misa. Ihr Verhalten und unsere Reaktionen darauf zeigen, wie unterschiedlich Perspektiven sein können und dass manchmal klare Grenzen und scharfe Kommandos notwendig sind, um vor Gefahren zu schützen. 

Jesaja 55, 8-9: "»Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken«, sagt der HERR, »und meine Wege sind nicht eure Wege. Denn so viel der Himmel höher ist als die Erde, so viel höher stehen meine Wege über euren Wegen und meine Gedanken über euren Gedanken."

Bibelstelle: Neues Leben. Die Bibel © der deutschen Ausgabe 2002 / 2006 / 2024 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Max-Eyth-Str. 41, 71088 Holzgerlingen

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Speaker 1:

In der letzten Folge ging es um unerhörte Gebete, gebete, die wir zu Gott aussprechen, aber die scheinbar unerhört bleiben. Gott reagiert nicht darauf. Einen Bibelvers aus der vergangenen Folge möchte ich heute noch etwas genauer beleuchten.

Speaker 2:

Jesaja 55, die Verse 8 bis 9 Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, sagt der Herr, und meine Wege sind nicht eure Wege. Denn so viel der Himmel höher ist als die Erde, so viel höher stehen meine Wege über euren Wegen und meine Gedanken über euren Gedanken.

Speaker 1:

Dies ist wieder mal einer dieser Verse, den wir so schnell gelesen haben, der aber doch so schwer zu leben ist. Mir persönlich hat eine junge Dame dabei geholfen, diesen Vers noch viel besser zu verstehen. Diese junge Dame ist unsere Hündin Misha. Sie genießt ihr Leben bei uns und auch die vielen Freiheiten, die wir ihr gestatten. Natürlich gibt es auch Regeln, die sie einhalten muss, aber sie liebt es, ohne Leine zu laufen, und sie kommt freudig herangesprungen, wenn wir sie rufen. Nur manchmal hält sie es für eine gute Idee, mitten auf der Straße oder einer Kreuzung stehen zu bleiben und zu schnuffeln oder sich gar hinzusetzen. Dann rufen wir sie sehr schnell und auch mal in einem etwas schärferen Tonfall. In anderen Situationen entdeckt sie ein wunderbares, köstliches Essen, das auf dem Gehsteig liegt, und auch da sind meine liebe Frau Sonitschka und ich ganz schnell dabei, sie davon wegzuzerren, dafür zu sorgen, dass sie dieses Fresschen nicht frisst. In dem Stadtteil, in dem wir leben, werden nämlich immer wieder vergiftete Hundeköder ausgelegt. Davor wollen wir unsere Misha schützen.

Speaker 1:

Aus ihrer Sicht ist diese Grenze völlig unverständlich. Warum sollte sie nicht das köstliche Fressen fressen sollen? Warum sollte sie nicht sich gerade an diesem wunderbar interessanten Ort ausruhen dürfen und diesen Ort noch viel besser kennenlernen? Die Gefahren, die jeweils damit verbunden sind, sind unserer kleinen lieben Misha völlig unbekannt. Wir könnten ihr nicht einmal erklären, was das für Gefahren sind, was das für sie bedeuten könnte. Also bleibt von meiner lieben Frau Sonitschka und mir nur das schnelle und scharfe Kommando, sofort zu uns zu kommen.

Speaker 1:

In diesen Momenten ihres Hundelebens passiert eben nicht Mishas Wille. Es passiert unser Wille, und meine liebe Frau Sonitschka und ich haben gute Gründe dafür. Wie oft sehe ich in meinem Leben etwas, wo ich unbedingt hin will, Situationen, in denen ich mir etwas in den Kopf setze, das soll jetzt bitte schön genau so laufen, wie es in meinem Kopf gerade läuft. Und dann Dann passiert etwas ganz anderes, etwas, das ich nicht wollte. Vielleicht werde ich dann sogar zurückgewiesen, vielleicht kann ich dadurch mein Ziel nicht mehr erreichen, vielleicht erlebe ich sogar eine Enttäuschung.

Speaker 1:

Etwas, worauf ich mich schon so sehr gefreut habe, tritt dann nicht mehr ein. Traurig blicke ich zurück auf etwas, was ich mir in meinem Kopf schon so schön ausgemalt hatte. Ich zurück auf etwas, was ich mir in meinem Kopf schon so schön ausgemalt hatte. Inzwischen stelle ich mir jedoch vor, dass ich dann wie unsere kleine Misha bin. Ich sehe einfach den großen Zusammenhang.

Speaker 1:

Ich habe nicht den großen Überblick über mein Leben. Ich sehe nicht, dass ich auf einer Kreuzung sitze und Gefahr laufe, von einem Auto erfasst zu werden. Ich sehe vielleicht eine ganz tolle Situation von mir, bin mir aber nicht darüber bewusst, dass es etwas ist, was mich vergiften könnte. Mishas Gedanken sind nicht meine Gedanken, und meine Gedanken sind nicht Gottes Gedanken. So wie ich einen ganz anderen Blick für Gefahren und für die Umgebung habe wie unsere kleine Misha, umso viel mehr hat der liebe Gott einen viel umfassenderen Blick auf unser Leben. Natürlich können wir durch die Fürbitte uns jederzeit an Gott wenden und ihn um etwas bitten, aber noch viel wichtiger ist es, die Gebetszeile aus dem Vaterunser immer wieder in unser Glaubensleben und in unseren Alltag zu integrieren.

Speaker 1:

Lieber Gott, dein Wille geschehe. Wie im Himmel so auf Erden. Ich wünsche dir, dass dein Ego klein wird, nicht weil du klein bist, sondern dass dein Ego sich dem Willen Gottes unterwirft, dass du dadurch dein ganzes Leben dem Willen Gottes unterwirfst. Ich wünsche dir die Kraft und die Geduld, den Weg zu gehen, den Gott für dich vorgesehen hat, und ich wünsche dir den festen Glauben, dass du diesen Weg mit unserem lieben Gott gemeinsam gehst. Angedacht von Jörg Martin Donath. Bibeltext, eingelesen von meiner lieben Frau Sonitschka.

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