Auf einen Kaffee mit Gott
Hast Du 6 Minuten Zeit? Lebensnahe und lebendige Andachten - insgesamt 500+ Episoden sind so seit 2020 entstanden. Das ist der Podcast "Auf einen Kaffee mit Gott." In den Episoden teile ich meine Gedanken, wie ich Gott in meinem Alltag erlebe. Oft entsteht in meinen Gedanken ein Zwiegespräch mit Gott im Gebet - so als würden wir in entspannter Atmosphäre bei einem Kaffee zusammen sitzen.
Auf einen Kaffee mit Gott
Die tiefe spirituelle Bedeutung von Frohnleichnam
Na? Hast Du Dich jemals gefragt, warum Frohnleichnam eigentlich gefeiert wird, und was dieser Feiertag mit Dir persönlich zu tun hat? In dieser Episode erkläre ich die tiefere Bedeutung dieses katholischen Feiertags.
Bild: iStock/Zolnierek
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Auf einen Kaffee mit Gott. Bei all den Feiertagen, die es im Kirchenjahr zu feiern gibt, da scheint mir Frohnleichnam einer derjenigen zu sein, die ein etwas stiefmütterliches Dasein fristen. Klar, hier in Bayern, hier in Nürnberg, hier freue ich mich über einen freien Tag. Aber was steckt eigentlich hinter Frohnleichnam? Das klingt ja schon ein bisschen morbide. Bei Frohnleichnam denke ich zunächst einmal an die Frohnarbeit, also an eine schwere Arbeit, und Leichnam naja, da kann ich mir schon was vorstellen, und besonders schön ist der Gedanke nicht. Tatsächlich bedeutet Frohn, leichnam etwas ganz anderes. Das Wort stammt eigentlich aus dem Mittelhochdeutschen. Der erste Teil, frohn, wurde eigentlich mal mit V geschrieben und heißt so viel wie Herr, und der zweite Teil, lichnam, heißt lebendiger Leib. Das Fest hat also nichts mit einer Leiche zu tun, auch nicht mit der von Jesus Christus, sondern in der katholischen Kirche erinnert man sich an den Tag, an dem die Eucharistie eingesetzt wurde, also dass man sich bewusst macht, dass Jesus Christus ein Mensch aus Fleisch und Blut wurde.
Speaker 1:Da die Eucharistie im Rahmen des katholischen Gottesdienstes eine wichtige Rolle spielt, ist dieser Feiertag für die katholische Kirche und für katholische Gläubige natürlich sehr wichtig. In meiner Kindheit bin ich in die katholische Kirche gegangen. Als kleiner Junge konnte ich es kaum erwarten, selber ein aktiver Teil dieser Eucharistie zu werden und die Kommunion zu empfangen. Die Erstkommunion hat mich da eingeführt, und von da an war das fester Bestandteil von jedem Gottesdienst, auch heute, wenn ich in die Freikirche der siebenten Tags Adventisten gehe. Auch da gibt es eine Form der Kommunion.
Speaker 1:An einem Gottesdienst im Quartal kommen die Gläubigen zusammen, um sich gegenseitig die Füße zu waschen und danach ein Glas Traubensaft sowie ein Stück Brot zu sich zu nehmen, sozusagen eine Kommunion zu empfangen. In beiden Fällen macht man sich bewusst, dass Jesus selbst dieses Abendmahl eingesetzt hat. Dass Jesus Christus selbst gesagt hat, dass sein Leib durch das Brot repräsentiert wird und dass sein Blut durch den Wein-, den Traubensaft repräsentiert wird. Dadurch, dass ich Wein und Brot zu mir nehme, wird Jesus Christus symbolisch ein Teil von mir. Durch diese rituelle Handlung mache ich mir das erneut bewusst. Vielleicht spüre ich dann auch, wie nah mir Jesus Christus wirklich ist. Dieser Gedanke gefällt mir sehr gut. Schließlich leben wir in einer Zeit, die von einer gewissen Gottlosigkeit geprägt ist.
Speaker 1:Der Atheismus ist auf dem Vormarsch, und der Blick in die täglichen Nachrichten zeigt mir, es stand schon mal besser um diese Welt. Krisen, probleme, sorgen, Nöte, all das scheint überhandzunehmen. Über all dem könnte man diese Botschaft schreiben Jesus, komm bald wieder und erlöse uns davon. Oder Jesus, wo bist du eigentlich gerade eben? Nun sind Gottes Wege jedoch nicht meine Wege, und meine Wege sind häufig nicht Gottes Wege. Ich persönlich als gläubiger Mensch lebe in dem festen Vertrauen darauf, dass Gott es schon gut meint und gut wenden wird. Na gut, oftmals sind wir Menschen daran schuld, dass es in der Welt so aussieht, wie es aussieht, aber dennoch, die Frage ist da wo bleibt Gottes eingreifen?
Speaker 1:Der heutige Frohen Leichnamstag ist eine gute Gelegenheit, sich genau das bewusst zu machen. Jesus Christus ist da. Jesus Christus ist ein Teil von mir, weil ich als Christ zu ihm Ja gesagt habe. Ja im Moment der Taufe, ja an jedem einzelnen Tag seitdem. Jesus Christus ist zwar nicht mehr physisch auf dieser Welt, vertreten jedoch all seine Gläubigen Männer und Frauen, die ihn im Herzen angenommen haben.
Speaker 1:Die sind jetzt hier an seiner Stelle und können jetzt an Jesus Stelle Gutes tun, gutes für andere Menschen. Es müssen nicht immer die großen Gesten sein oder große Geldspenden sein. Es reicht schon oft, wenn es kleine Gesten sind Ein liebevoller Blick, ein Dankeschön, eine Frage nach dem wie geht es dir Auch mal zu Menschen, mit denen ich sonst nicht so viel zu tun habe oder die in meinem ganzen Alltag unterzugehen scheinen, wie zum Beispiel die Kassierin am Supermarkt? Deswegen wünsche ich dir, dass Frohen Leichnam in diesem Jahr für dich die Gelegenheit ist, dich nochmal ganz besonders mit Jesus Christus zu verbinden, dir seine Gegenwart bewusst zu machen, dir bewusst zu machen, dass Jesus Christus ein Teil von dir ist. Darum gibt dir dieser Tag die Möglichkeit, freundlich zu anderen Menschen zu sein, auch mal in kleinen Gesten. Probier es doch mal aus. Dafür wünsche ich dir gottesreichen Segen sowie ein gesegnetes Fronleichnamsfest. Angedacht von Jörg Martin Donath.