Auf einen Kaffee mit Gott
Hast Du 6 Minuten Zeit? Lebensnahe und lebendige Andachten - insgesamt 500+ Episoden sind so seit 2020 entstanden. Das ist der Podcast "Auf einen Kaffee mit Gott." In den Episoden teile ich meine Gedanken, wie ich Gott in meinem Alltag erlebe. Oft entsteht in meinen Gedanken ein Zwiegespräch mit Gott im Gebet - so als würden wir in entspannter Atmosphäre bei einem Kaffee zusammen sitzen.
Auf einen Kaffee mit Gott
Flüche und Schimpfwörter in der Heiligen Schrift: Göttliche Kraftausdrücke?
Könnt ihr euch vorstellen, dass selbst in der Bibel, Flüche und Schimpfwörter ihren festen Platz haben? Wir gehen auf eine spannende Reise durch die biblische Geschichte des Fluchens und sehen, dass selbst fromme Männer und Jesus selbst zu solchen Ausdrücken griffen.
Jeremia 10, 5: "Und dann stehen diese Götter da wie Vogelscheuchen in einem Gurkenfeld. Sie können nicht reden und sind auch nicht in der Lage sich zu bewegen – sie müssen getragen werden! Vor solchen Götzen braucht ihr keine Ehrfurcht zu haben. Sie können euch weder schaden noch nützen.«"
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Bild: iStock/nicoletaionescu
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Auf einen Kaffee mit Gott, was wir da noch Konstruktives und Wertschätzendes sagen können. Manche von uns werden dann ganz still, andere von uns, und vielleicht sogar jeder und jede von uns werden dann lauter, deutlich, mit Worten deutlich, und es kommt zu einem Psst, fluch, zu einem Schimpfwort. Bereits als Kinder dürften wir ja alle gelernt haben, dass Schimpfwörter und Flüche etwas ganz Böses sind, etwas, das wir partout nicht machen sollten. Auch von unserem christlichen Menschenbild ausgehend sollten wir natürlich nicht fluchen. Schließlich steht bei uns die Wertschätzung unserer Mitmenschen im Mittelpunkt, schließlich sollen wir unseren Mitmenschen liebevoll begegnen, und sie mit einem Fluch zu bezeichnen oder auch eine Situation mit einem Fluch zu kommentieren, ist bestimmt kein konstruktives und liebevolles Verhalten. Ein Blick in die Bibel zeigt mir jedoch, flüche und Schimpfwörter sind vermutlich so alt wie die Menschheit selber, zum Beispiel in der abfälligen Äußerung von Jeremia gegenüber Götzen.
Speaker 2:Jeremia 10, vers 5 Und dann stehen diese Götter da wie Vogelscheuchen in einem Gurkenfeld. Sie können nicht reden und sind auch nicht in der Lage, sich zu bewegen. Sie müssen getragen werden. Vor solchen Götzen braucht ihr keine Ehrfurcht zu haben. Sie können euch weder schaden noch nützen.
Speaker 1:An diesem Fluch gefällt mir. Ehrlich gesagt, er bringt zum Ausdruck ich muss keine Angst haben vor anderen Götzen, gott ist einfach stärker. Jeremia ging es hier wohl genauso, und entsprechend abfällig äußerte er sich über die menschengemachten Götzen. Es gibt in der Bibel aber noch mehr Stellen mit Flüchen, schimpfwörtern, herabwürdigenden Bezeichnungen, so zum Beispiel im ersten Buch Samuel, kapitel 25, vers 22. So wie Männer da bezeichnet werden, wertschätzend ist.
Speaker 2:Das garantiert nicht. Ich bin ein erwachsener Mann, bis morgen früh von allen seinen Leuten auch nur einen, der gegen die Wand pinkelt, am Leben lasse.
Speaker 1:Ich bin ein erwachsener Mann. Natürlich kann ich mit solchen Bezeichnungen umgehen, auch wenn sie ganz schön kränkend sein können. Flüche und Schimpfwörter sind dabei aber nicht auf das Alte Testament beschränkt. Sie stehen auch im Neuen Testament und werden zum Teil sogar von Jesus höchstpersönlich ausgesprochen.
Speaker 2:Matthäus Evangelium, kapitel 3, vers 7 Als er aber sah, dass auch viele Pharisäer und Sadduzeer kamen, um sich von ihm taufen zu lassen, fuhr er sie an, ihr Schlangenbrot zu lassen. Fuhr er sie an Ihr Schlangenbrot. Wer hat euch eingeredet, ihr könntet dem bevorstehenden Gericht Gottes entkommen.
Speaker 1:Holla, holla, holla. Lieber Jesus, wo ist denn da die verständnisvolle Haltung von dir? Wo ist denn da das liebevolle Zugehen auf andere Menschen? Stattdessen bezeichnest du Menschen, die sich zu dir bekehren wollen, als Ottern, gezücht, als Schlangenbrut, je nach Übersetzung. Vielleicht zeigt sich in dieser Begebenheit, dass Jesus eben doch nicht nur ganz Gott war, sondern auch Christus ganz Mensch war, also auch den Beschränkungen der irdischen Existenz unterworfen war. Vielleicht konnte er auch direkt in die Herzen dieser Menschen sehen, die sich von ihm taufen lassen wollten, und ihm war bewusst, dass es nur um einen äußeren Akt ging, anstatt dass sie wirklich ihr Herz ihm zuwenden. Vielleicht wollte mir Jesus aber auch damit zeigen, dass auch mir heutzutage einmal ein Fluch rausrutschen kann und ich trotzdem erlöst sein kann. Denn gerade auf mich trifft es ja zu Ich bin voll und ganz Mensch, ein Mensch mit Schwächen und Fehlern, ein Mensch, dem eben manchmal die richtigen wertschätzenden, konstruktive Worte in einer bestimmten Situation fehlen, der dann nicht klug genug ist zu schweigen, sondern ein Mensch, der dann seinem Ärger Luft macht, und dann kann es schon mal deftig werden. Ehrlich gesagt, tut ein bisschen Dampf ablassen ja auch mal ganz gut.
Speaker 1:Aber diese Schimpfwörter und diese Denkweise über meinen Mitmenschen sollte nicht dazu führen, dass ich mein Herz vor diesen Menschen verschließe. Mein Herz sollte anderen Menschen gegenüber immer offen sein. Ich weiß, das ist schwer im Alltag, vor allem dann, wenn ich gerade verletzt wurde, aber als Christinnen und Christen haben wir eben einen besonderen Auftrag von Gott erhalten, nämlich dass wir mit unseren Mitmenschen liebevoll umgehen. Wenn dir beim nächsten Mal also ein schlimmes Wort über die Lippen kommt, dann öffne dein Herz trotzdem für den anderen Menschen, denn auch dieser andere Mensch ist von Gott geliebt. Auch ihm solltest du dein Herz öffnen und zumindest versuchen, verständnis für ihn aufzubringen. Manchmal tut aber auch Abstand ganz gut. Angedacht von Jörg Martin Donath, bibeltexte eingelesen von meiner lieben Frau Sonitschka.